Montag, 5. Oktober 2015

Und dann stürzte der weiße König


(Achtung, immense Spoiler zu Kapitel 58 meiner Geschichte „Cwideas“. Riesengroße Spoiler. Ich habe euch gewarnt, denn dies ist der Weg, der angelegt wurde, um potentielle Leser, die noch nicht so weit vorgedrungen sind, abzuschrecken. Beware of the sign that says: Weitere Informationen. Many unknown dangers may lie ahead of this path, some of them called: Spoilers.)



Endlich.
Endlich bin ich dort angekommen, wo ich schon die ganze Zeit hinwollte. Was von mir schon von Anfang der Geschichte an vorgesehen war und von mir in Kapitel 14 sogar erwähnt: Ich wollte nach dem Buch gehen.
Und das bedeutete, dass er sterben musste.

Oft schon habe ich Geschichten gelesen, in denen eine Weltenwandlerin ihren Schwarm vor dem drohenden Tod rettet; sei es nun Haldir, Boromir oder Faramir. (Obwohl... hat jemand schon mal tatsächlich Faramir vor dem Schwarzen Pfeil gerettet? Ich wüsste gerade jetzt keine Geschichte, in der das vorkäme.)
Natürlich verändert dies die Handlung, natürlich kann man neue Wege gehen. Doch wohin würde ein Solcher führen?
Ich habe schon vor langer Zeit eingesehen, dass Gríma für mich niemals wirklich noch zufrieden oder glücklich wird, sollte er überleben. In all den Geschichten, in denen er überlebt und Éowyn aufsucht/Éowyn über ihn stolpert, in all diesen Geschichten stirbt er doch unausweichlich am Ende. (Wahrscheinlich, weil ich zu wenig Fantasie besitze und er bei mir immer zu besessen ist, um sich von dem weißen Schatten zu lösen, der ihn verfolgt. Er ist eben wirklich nicht Lacred.)
Und deshalb habe ich mir schon ganz am Anfang gesagt: Nein, er wird sterben. Sie wird ihn nicht retten können, weil mir das zu klischeehaft ist. (Mittlerweile denke ich manchmal: Hm, wäre trotzdem interessant gewesen. Aber dann hätte sie nicht das Trauma durchlebt, welches sie durchleben soll, und mein einer Plottwist wäre nutzlos geworden. Das wollte ich dann auch nicht.)
Ich bin auf sein mögliches Überleben auch in diversen ask.fm Fragen eingegangen, und auch, wenn es sehr viel Spaß gemacht hat, sich da Wege zu überlegen, so wusste ich doch, dass es keine wirkliche Option bleiben würde. Ich habe schon in Kapitel 14 gesagt, dass ich mich an das Buch halten werde, und das wollte ich auch tun.
Und doch muss ich ein bisschen lachen, denn gerade jetzt bereue ich es ein wenig. Selbst, wenn beim Schreiben der vorigen Kapitel immer schon eine Stimme freudig in meinem Kopf gesungen hat "he's gonna die, he's gonna die", so kommt mir das jetzt doch ziemlich... plötzlich vor. Aber das bin ich beinahe schon gewöhnt.
Wenn wichtige Charaktere bei mir sterben, dann habe ich meistens das Gefühl, dass der Zeitpunkt eigentlich zu früh war und dass man noch so viele Szenen mit ihnen hätte schreiben können. Hesnath, Lacreds Vater, zum Beispiel, der nach 20 Kapiteln starb. Oder Déor, der nach zwei Geschichten und 35 Kapiteln starb. Oder eben Gríma, der nun nach beinahe 57 Kapiteln seinen (wohlverdienten?) Tod bekommt.
Aber hätte ich ihn überleben lassen, dann hätte der Rest meiner Planung nicht mehr funktioniert.

Auf ein kleines Detail wollte ich hier noch eingehen – nämlich seine Augen, vor denen stuntfola so erschrocken zurückweicht.
Ich habe mich da von dem „Launch Cinematic: A night to remember“ -Trailer von dem Spiel „The Witcher 3: The Wild Hunt“ inspirieren lassen. (Ja, die Bücher und die Spiele haben mich schon des Öfteren inspiriert.) Und zwar insbesondere von dem unten stehenden Bild, weil es mich fasziniert hat, und von dem Lied. Welches ich sogar des Öfteren vor mich hinsumme.


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